Varroaresistenz33

Biotechnik

Buckfast mit Fokus auf Varroa-Toleranz

Wir prüfen und selektieren auf Varroa-Toleranz (VSH, Brutentdeckel-Test, Milbenfall). Ziel: stabile Völker, gesunde Königinnen, nachhaltige Imkerei. Durch gezielte Anpaarung. per künstlicher Besamung oder auf ausgewählten Belegstellen, sichern wir Selektionen für zukünftige Bienenvölker.

Was bedeutet VSH?
Varroa Sensitive Hygiene (VSH) ist ein genetisch verankertes Reinigungsverhalten. Bienen erkennen parasitierte Brut, öffnen die Zellen und räumen befallene Puppen aus. So wird der Reproduktionszyklus der Milben gestört, die Milbenpopulation bleibt niedrig und der Behandlungsbedarf kann sinken. VSH-Völker zeigen typischerweise einen geringen Anteil reproduktionsfähiger Milben in der Brut.

Biotechnik bei Bienen ist ein schonendes, chemiefreies Verfahren zur Varroa-Reduktion, durch Eingriffe in Brut und Zyklus. Wir setzen sie gezielt und bienengerecht ein.

Methoden (Auswahl)

  • Brutpause/Königin käfigen: 21–28 Tage brutfrei, Milben angreifbar.
  • Totale Brutentnahme (TBE): komplette Brut entnehmen, Volk neu aufsetzen.
  • Bannwabe: Brut auf wenige Waben konzentrieren und entnehmen/wechseln.
  • Drohnenbrut schneiden: Milbenbrut gezielt entfernen.
  • Kunstschwarm/Teilen und Behandeln

Um die von den Züchtern ausgelesenen Resistenzmerkmale in der allgemeinen Population zu verankern, müssen möglichst alle Imker Befallsunterschiede erkennen und anfällige Völker mit Nachzuchten widerstandsfähiger Völker umweiseln. Dies setzt eine Abkehr von der bisher üblichen, prophylaktischen Behandlung aller Völker mit Medikamenten voraus. Dies wird möglich, wenn die Völker ähnlich wie beim natürlichen Schwarmvorgang eine saisonale Brutpause durchlaufen und dadurch in der Folge gesund in die Winterbienenaufzucht starten.

Biotechnik ist für mich das A und O der Imkerei. Alle Imkerinnen und Imker sollten diese Methoden sicher beherrschen. Spätestens mit der Ankunft der Tropilaelaps-Milbe wird die biotechnische Varroa- und Brutkontrolle entscheidend sein, um Völker stabil zu halten und Zusammenbrüche zu verhindern. Dauerhafte Chemiebehandlung allein werden künftig nicht mehr ausreichen. Sie sind nicht nachhaltig!

Ich lade alle Imkerinnen und Imker ein, sich in Zucht und Selektion einzubringen. Wer den Zuchtaufwand scheut, kann bereits mit einfacher Standortselektion viel bewirken:

  • Schwache, nicht vorankommende Völker umweiseln
  • Königinnen von vertrauenswürdigen Züchtern einkaufen
  • Schwärme vermeiden; Schwarmvölker zeitnah umweiseln/umarbeiten

Jede und jeder kann helfen! Schon im kleinen Rahmen, direkt am eigenen Stand!

In der Schweiz gibt es zahlreiche Zuchtgruppen, wie z.B. „Buckfast“ und „Carnica“. Macht mit und unterstützt die Zuchtarbeit vor Ort!